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HÖRSTURZ

URSACHEN UND SYMPTOME

Der Hörsturz ist eine oft ohne erkennbare Ursache (idiopathisch) plötzlich auftretende, meist einseitige Schallempfindungsstörung. Der Hörverlust kann beim Hörsturz von geringgradig bis zur völligen Gehörlosigkeit reichen, er kann alle Frequenzen betreffen oder nur auf wenige Frequenzbereiche begrenzt sein. Vom Hörsturz sind entsprechend der Definition (plötzlicher Hörverlust ohne erkennbare Ursache) die Hörstörungen mit erkennbarer Ursache abzugrenzen. Der Verlauf des Hörsturzes ist sehr unterschiedlich, bekannt ist jedoch eine relativ hohe Spontanheilungsrate. Dies ist Ausdruck der starken individuellen Regenerationskraft von Nervenzellen (= Hör- und Gleichgewichtszellen). Die hochdosierte Low-Level-Lasertherapie nach Dr. Wilden® kräftigt und stimuliert die Regenerationskraft der überforderten Innenohrzellen. Dies ist auch möglich in Form der Heimtherapie mit dem mobilen Therapiesystem Luci basic.

Symptome

Charakteristisch und definierend ist ein plötzliches, meist einseitiges Auftreten des Hörverlustes. Auslösende oder verursachende Faktoren lassen sich meist nicht feststellen. Ein einseitiges Druckgefühl und ein Ohrgeräusch (Tinnitus) (meist hochfrequent) im betroffenen Ohr können erste Vorboten sein.

Parallel zur Hörstörung können andere Symptome auftreten:

  • Ohrgeräusche (Tinnitus) – 80%
  • Druckgefühl im Ohr
  • Hörüberempfindlichkeit (Hyperakusis)
  • Hörverzerrung (Dysakusis)
  • Doppeltonhören – ein Ton wird auf dem einen Ohr normal,
    auf dem anderen (erkrankten) Ohr höher wahrgenommen
  • Stechende Schmerzen im Ohr oder um das Ohr herum
  • Haut „wie betäubt“ oder „wie Watte“/wattig (u. a. durch die plötzlich fehlende
    akustische Rückkoppelung bei Berührung der Ohrmuschel)
  • Schwindelgefühl (Vertigo) – 30%

Hörsturz – Ursachen und Risikofaktoren

Hauptursache des Hörsturzes ist wie bei allen anderen Innenohr-Überlastungssymptomen die anhaltend auf menschliche Hörorgane einwirkende allgemeine zivilisatorische Lautstärke. Schulmedizinisch wird der Hörsturz noch im Zusammenhang mit folgenden Erkrankungen erwähnt:

  • Virusinfektionen, wie zum Beispiel Mumps, Herpes oder HIV. Zu dem Zusammenhang zwischen Virus-Infektionen und Hörsturz sind widersprüchliche Untersuchungsergebnisse veröffentlicht worden. Ausschließlich basierend auf den veröffentlichten Daten ist ein solcher Zusammenhang eher unwahrscheinlich.
  • Durchblutungsstörungen wie beispielsweise Embolien, Gerinnungsstörungen, Schlaganfälle bzw. Hirnschläge, vermehrte Dickflüssigkeit des Blutes (Hyperviskosität), Gefäßveränderungen im Innenohr. Diese entstehen zum Beispiel im Rahmen der allgemeinen Arteriosklerose, bei Diabetes Mellitus, der besonders kleine Gefäße verändert, bei seltenen Entzündungen der Gefäßwände auf dem Boden einer Autoimmunerkrankung usw. Hier kommt es demnach zum plötzlichen Gefäßverschluss mit Bildung von Blutgerinnseln, so dass die Durchblutung des Innenohres gestoppt wird.
  • Stress: Hier werden vermehrt Katecholamine (Adrenalin) ausgeschüttet, die zu Gefäßkrämpfen führen und eventuell die Durchblutung des Innenohres drosseln oder ganz unterbinden könnten. Von Dauer und Ausmaß dieser Krämpfe hängt es demnach ab, ob die Symptome anhalten und ob eventuell Schäden zurückbleiben. Neben diesem Mechanismus kann Stress auch auf unbekannte Weise ohne Veränderungen der Katecholamine zur Entstehung eines Hörsturzes beitragen bzw. diesen verursachen.
  • Einblutungen und Verletzungen
  • zu niedrigem oder zu hohem Blutdruck
  • Tumoren des 8. Hirnnervs (typischerweise Akustikusneurinome) und angrenzender Strukturen wie dem Kleinhirnbrückenwinkel
  • Fehlstellungen der Halswirbelsäule, die aufgrund einer vertebragenen, basilären Ischämie zur Durchblutungsminderung der Innenohrregion führen könnten
    medikamentösen Schädigungen
  • Autoimmunreaktionen gegen Bestandteile des Innenohres Es besteht eine „Überreaktion“ des Immunsystems nach beispielsweise einer Infektion im Kindesalter oder während der Schwangerschaft. Es können verschiedene Innenohr-Proteine als Fremdsubstanz erkannt und von Teilen des Immunsystems angegriffen werden.

Viele der womöglich ursächlichen Faktoren sind mittels Einzelfallberichten und Fallserien beschrieben worden. Eine groß angelegte (ausreichende Patientenanzahl) Studie mit systematischer prospektiver Untersuchung von Risikofaktoren oder Hinweisen auf den einen oder anderen Entstehungsmechanismus ist nicht veröffentlicht worden. Aus der Vielzahl von möglichen Ursachen ergibt sich die Frage, ob der Hörsturz im Sinne eines akuten Hörverlustes selbst ein Krankheitsbild oder vielmehr ein gemeinschaftliches Symptom unterschiedlicher Erkrankungen ist. Im angloamerikanischen Sprachraum werden schärfer definierte Begrifflichkeiten verwendet: der Hörsturz ohne nachweisbare andere Ursache wird als idiopathic sudden sensoneurinal hearing loss, abgekürzt ISSHL, bezeichnet.

 

Diese „Unschärfen“ in der Definition des Hörsturzes können zu enormen Problemen sowohl bei der Beurteilung der Spontanheilungsrate als auch der Effektivität jedweder therapeutischer Maßnahme führen, da gegebenenfalls Patientengruppen mit ungleichen Charakteristika miteinander verglichen werden und somit bereits unabhängig von der therapeutischen Maßnahme ein Unterschied in den zu untersuchenden Gruppen besteht.

Risikofaktoren

Gefährdet sind laut Ansicht mancher Experten insbesondere zwei Gruppen von Menschen:

  • Menschen, die Risikofaktoren für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt haben, also Übergewicht, zu hohen Blutdruck, einen Diabetes Mellitus oder eine Fettstoffwechselstörung (Cholesterin) und Raucher
  • Menschen, die vermehrt Stress ausgesetzt sind.

Ein wissenschaftlicher Beweis für diese Thesen fehlt indes. Zum oftmals postulierten Zusammenhang Stress-Hörsturz äußert sich beispielsweise der HNO-Wissenschaftler Olaf Michel in seinem Fachbuch „Der Hörsturz“ wie folgt: Mangels anderer Erklärungsmöglichkeiten – der Hörsturz pflegt Menschen aus völliger Gesundheit heraus zu treffen – ist die Möglichkeit gegeben, dass eine nicht zutreffende Kausalität zwischen immer vorhandenen Stressereignissen und Hörsturz vom Erkrankten konstruiert wird.